Dienstag, 27. August 2013

Zufallsentdeckungen, Orte mit Seele und erste Herbstgedanken

Auf dem Heimweg habe ich eine richtige Zufallsentdeckung gemacht. Eine von diesen Entdeckungen, bei denen man ohne nachzudenken eine Vollbremsung hinlegt, weil man zu begeistert ist von dem, was man sieht, um noch großartig nachdenken zu können. Danke also an dieser Stelle an die nette, junge Dame im Smart hinter mir, die mir meine Entdeckung nicht böse genommen und bestes Reaktionsvermögen bewiesen hat. 

Einfach weiterfahren und den tollen Ausblick ignorieren kam natürlich nicht in Frage. Da hat es mich dann auch nicht weiter gestört, dass es in dem Moment, als ich mit Kamera bewaffnet aus dem Auto stieg zu regnen anfing. So ein Panorama kann man zur Not auch mal im Regen genießen. Vor allem hier in Wuppertal - wenn man auf Sonne wartet, kommt man ja zu sonst nix...

 

In all der schönen Talpanorama-Idylle ein kurzer Anflug von Neid, denn ich habe die wohl fabelhafteste Dachterrasse in ganz Wuppertal entdeckt! 


Und weil ich dann schon mal ausgestiegen und sowieso schon regennass war, habe ich auch gleich mal die Gegend am Fuße der Kaiserhöhe erkundet. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein - verlassene Häuser, kreativ verschlossene Türen, abgeblätterter Putz an den Häusern... 


Andere mögen es heruntergekommen nennen, ich dagegen liebe solche Orte, die verlebt aussehen. Straßenecken und Häuser, die jede Menge zu erzählen hätten, könnten sie sprechen...  


 

Und tatsächlich scheinen die Uhren hier ein bisschen anders zu ticken. Vorausschauend oder geschichtsträchtig wird man hier an Mutti und den Muttertag erinnert:


Auch die Brauerei Bremme ist übrigens nur noch eine Erinnerung an alte Zeiten: Die letzte Flasche Bremme Bier kam 1997 in den Handel... Jetzt ist das Logo nur noch Fassaden-Schmuck und Erinnerung an jahrhunderte lange Brautradition.

Auch idyllische Ecken findet man unterhalb der Kaiserhöhe... Und ich konnte mein entflammtes Treppenfieber zelebrieren. Denn Treppen gibts in Wuppertal ja schließlich überall, an der Nützenberg Straße mit der Anillintreppe sogar ein besonders verträumtes Exemplar im Grünen. Kunst gibt es hier bis auf ein paar Graffitis nicht. Muss aber auch nicht, die Natur hat hier schon für genug Kunst gesorgt.





Und auch der Herbst ist hier schon in Wartehaltung... (Notiz an mich selber: herausfinden, wo der Wuppertaler seine Gummistiefel kauft, bevor ich mitten im Herbst bis zu den Knien in Regenpfützen stehe!)


Einen zweiten Blick ist auch das Gelände um die neogotische Kirche Sankt Joseph wert, die von 1907 bis 1911 an der Nützenberger Straße gebaut wurde...



Und auch das Fußballherzchen sitzt bei den "Nützenbergern" offensichtlich am rechten Fleck. In diesem Sinne: Glück auf!


Fazit des Tages: Auch für Orte gilt: Zwei Mal hinschauen lohnt sich. Denn was dem ersten oberflächlichen Blick verwehrt bleibt, ist oft die Seele eines Ortes!

P.S.: Ich bin dem Wuppertal-Souvenir-Wahn verfallen: Schwebebahn-Weingummi, Schwebebahn-Lollis, Schwebebahn-Bausatz. Das schreit nach einer Bastelstunde, pünktlich zum nächsten Regenguss!

4 Kommentare:

  1. Die Seite finde ich total klasse! Danke für die schönen Impressionen!

    AntwortenLöschen
  2. Entweder ist W-Tal echt sooo schön,versteckt seine liebenswerten Seiten nur oft hinter grauen Regenwolken, oder es liegt an deinen gekonnt ausgewählten Fotomotiven mit den fröhlich bunten Texten. Ich freue mich auf mehr!!!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wuppertal IST sooo schön. Danke für den lieben Kommentar!

      Löschen